SYMPOSIUM - DAS DERSIM MASSAKER VON 1937-38

In den Jahren 1937-38 haben türkische Einheiten viele Zehntausend Menschen in Dersim (später unbenannt zu Tunceli) ermordet und vertrieben. Das Symposium versammelt Forschende und Praktiker aus Deutschland und der Türkei, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit dieser Gewalt und ihrer Aufarbeitung beschäftigt haben. Organisiert von der Dersim Gemeinde Bochum sowie dem IFHV wird der aktuelle Stand der Forschung dokumentiert und zur Diskussion gestellt. Themen sind die völkerrechtliche und sozialwissenschaftliche Einordnung des Geschehens ebenso wie die Entwicklung neuer Forschungsperspektiven.

 

Anmeldelink https://ruhr-uni-bochum.zoom.us/webinar/register/WN_mtHu1FPtR-Oh1X4hsnQxWw

 

Die Veranstaltung wird von folgenden Einrichtungen gefördert:

Dersim Kultur und Geschichtszentrum, Kommunales Integrationszentrum der Stadt Bochum, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kinder und Jugendring Bochum, Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland, Stadtwerk Bochum, samo.fa

Das Massaker von Dersim (Frankfurter Rundschau)

Das Massaker von Dersim (Frankfurter Rundschau)
Im August 1938 fanden in der unzugänglichen ostanatolischen Provinz Dersim, die heute Tunceli heißt, Dutzende weitere Massaker an der alevitischen Minderheit statt. Rund 60.000 Aleviten starben, Tausende wurden deportiert oder vertrieben. Eines der Flugzeuge, die die Dörfer damals bombardierten, steuerte die Adoptivtochter des Staatspräsidenten Mustafa Kemal Atatürk, Sabiha Gökçen, nach der in der Türkei unzählige Straßen und einer der beiden Istanbuler Großflughäfen benannt sind.

Kompletter Artikel auf http://www.fr-online.de/politik/voelkermord-an-aleviten-das-massaker-von-dersim,1472596,24124266.html

Das Trauma der Aleviten – eine Reise nach Dersim (Berliner Zeitung)

Das Trauma der Aleviten – eine Reise nach Dersim (Berliner Zeitung)
Ein sanftes Tal voller Gras und Disteln, alten Eichen und Olivenbäumen, ein ausgetrockneter Bach. Der Berglandschaft nahe dem Dorf Pinar in Ostanatolien sieht man die Tragödie nicht an. „Drei Säcke mit menschlichen Knochen haben wir 1980 hier geborgen. Auch Frauenhaar. Alles lag noch da“, sagt Metin Celik, ein kräftiger Mann mit weißem Bart. Er stimmt leise ein Trauerlied an. Neben dem 51-Jährigen steht der sechs Jahre jüngere Yasar Kaya. Der hochgewachsene Mann blickt auf die Furche im Boden und sagt dann in fließendem Deutsch: „Sie nennen es Dere Mayutu, Leichenbach.“

Es war an einem Sommertag vor 75 Jahren, als türkische Soldaten in der Morgendämmerung kamen, siebzig Dorfbewohner fesselten und zum Bach führten, wo drei Maschinengewehre aufgebaut waren. „Den Großvater und sechs weitere Angehörige habe ich an diesem Tag verloren“, sagt Kaya. „Nur mein Vater und meine beiden Onkel überlebten.“ Kaya zeigt auf ein Gehölz am Hang, 150 Meter entfernt. „Dort haben sie sich versteckt und alles beobachtet. Ein Mädchen wurde vor seiner Erschießung noch vergewaltigt – als Jungfrau wäre sie ins Paradies gekommen.“

Frank Nordhausen

Kompletter Artikel auf:
http://www.berliner-zeitung.de/politik/tuerkei-am-leichenbach-,10808018,24079580.html
http://gruss-vom-bosporus.berliner-zeitung.de/2013/08/26/das-trauma-der-aleviten-eine-reise-nach-dersim/

Ein (fast) vergessenes Massaker (Die Welt)

Ein (fast) vergessenes Massaker (Die Welt)
1938 brachte die türkische Armee in Dersim bis zu 70 000 Aleviten um. Dank einiger beherzter Privatpersonen konnte der Völkermord dem Vergessen entrissen werden Helga Hirsch Von Helga Hirsch

Dersim '38" steht auf dem Transparent, das aus dem vierten Stock im Zentrum der ostanatolischen Stadt Tunceli hängt. Vor kurzem noch ein unvorstellbares Bild - der Gebrauch des alten Namens der unbotmäßigen Provinz war im öffentlichen Leben verboten. Unvorstellbar auch, ausgerechnet an das Dersim des Jahres 1938 zu erinnern - an jene Zeit, in der das türkische Militär mit schließlich 50 000 Soldaten große Teile der alevitischen Bevölkerung der Provinz erschoss, erstach, verbrannte und deportierte. Und in der am Steuer eines der Flugzeuge, die die Dörfer bombardierten, Sahiba Gökçen saß, die Adoptivtochter von Staatspräsident Mustafa Kemal Atatürk, die hier ihre ersten Einsätze als Kampfpilotin flog.
Vor einem Jahr nun hat die Föderation der Dersim-Gemeinden in Deutschland ein Büro im Zentrum der Provinzstadt eröffnet: ein Arbeitsplatz mit Computern und Telefon für einige Mitarbeiter, die in Deutschland geschult wurden, um nach dem Vorbild des Spielberg-Archivs Interviews mit Zeitzeugen des Massakers von 1937/38 zu führen. Der Publizist und Dokumentarfilmer Cemal Tas fand die über Achtzigjährigen überall: in Istanbul, an der türkischen Westküste, sogar in Deutschland, wo inzwischen 150 000 bis 200 000 Emigranten aus der Region leben. Die meisten aber fand er in Dersim selbst, in den abgelegenen Bergdörfern und kleinen Orten ihrer Heimat.

Kompletter Artikel auf:
http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article13724950/Ein-fast-vergessenes-Massaker.html

Menschenrechte Büro für Menschenrechte und Minderheiten Angelegenheiten BMMA

Menschenrechte Büro für Menschenrechte und Minderheiten Angelegenheiten BMMA
Quelle: http://00752.retail1.c4pserver.de/117.html